Silvie Aigner, Crossover – Le Passage, in: Kunstverein Kärnten (Hrsg.)
Ausstellungskatalog, Klagenfurt 2006

Textauszug
In einem interessanten Dialog zu den gezeigten Tafelbildern, die den Raum thematisieren und einnehmen, steht die Skulpturenserie der „Raumzeichnungen“ von Uwe Hauenfels. Dieser schöpft aus der Bandbreite der Möglichkeiten der zeitgenössischen Bildhauerei, stets in konsequenter Auseinandersetzung mit dem Material. Uwe Hauenfels arbeitet überwiegend mit Metall und Holz, durchbricht jedoch bewusst die traditionelle Bearbeitung der Materialien, um zu einer freien, dem Material nicht unbedingt immanenten Verarbeitung zu gelangen. Die Raumzeichnungen aus Metall sind innerhalb des Œuvres von Uwe Hauenfels die wohl feinste und sensibelste Möglichkeit einer raumgreifenden Skulptur, deren Idee sich leichthändig wie eine Skizze in einer präzisen und dichten Unmittelbarkeit in den Raum eintastet. Ähnlich einer freien Geste einer graphischen Linie zeichnet Uwe Hauenfels mit der Skulptur einen Duktus nach, in dem die Linie wie eine kontinuierliche Handbewegung nicht abzureißen scheint. Vielmehr wirken seine fragilen Skulpturen wie ein festgehaltener Moment einer gestischen Bewegung, die sich in einem kurzen Augenblick davor ereignet hat und die sich nun als lineares Raumgebilde verfestigt zu einem dreidimensionalen Objekt. Ein wesentlicher Moment ist dabei auch das Spiel von Licht und Schatten, das Hauenfels durch die Platzierung seiner Skulpturen bewusst inszeniert.